Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V.
Zur Geschichte von Kapelle und Pfarrheim
Im Jubiläumsjahr 2021 blickte die Schleckheimer Kapelle stolz auf eine 375-jährige Geschichte zurück. Damals wie heute bildet sie das gesellschaftliche Lebenszentrum der Menschen im Dorf und in der Gemeinde. Aus dieser gleichermaßen historischen wie aktuellen Motivation heraus tritt der Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V. für den Erhalt der Kapelle als Gotteshaus ein und unterstützt, dass sie als offener Ort der Begegnung für Jung und Alt in unserem Dorf gestaltet wird.
In diesem Abschnitt der Website finden Sie einige wichtige Meilensteine in der Historie der Kapelle und des angrenzenden Pfarrheims. Vorab stellen wir ein Zitat aus Chronik der Kapellengemeinde. Dort wird der damals wie heute bekannte Tatendrang und die Eigeninitiative der NütheimerInnen und SchleckheimerInnen gelobt: „An dem Straßenkreuz Kornelimünster-Lichtenbusch und Walheim-Nütheim-Schleckheim-Oberforstbach haben die Bewohner von Schleckheim und Nütheim ihre Kapelle. Sie ist mit Recht zum Mittelpunkt der beiden Ortschaften geworden, nicht so sehr wegen ihrer Lage als vielmehr deshalb, weil die Einwohner dieser beiden Ortsteile […] sich diese „ihre Kapelle“, die im Volksmund auch immer „Kapellche“ genannt wird, in Wirklichkeit aber schon Kirche genannt werden kann, aus eigenen Mitteln geschaffen haben.“
Zu den Einträgen der Chronik, welche rechts mit Pfeil nach unten gekennzeichnet sind, können Sie ausführlichere Informationen erhalten, indem Sie auf den Pfeil klicken. Bilder in den ausführlicheren Darstellungen können Sie durch anklicken weiter vergrößern. Die vielen Einträge der Chronik sind zur besseren Übersichtlichkeit mithilfe der links angefügten Symbole kategorisiert. Die Bedeutungen der einzelnen Symbole sind nachfolgend aufgelistet.
In diesem Abschnitt der Website finden Sie einige wichtige Meilensteine in der Historie der Kapelle und des angrenzenden Pfarrheims. Vorab stellen wir ein Zitat aus Chronik der Kapellengemeinde. Dort wird der damals wie heute bekannte Tatendrang und die Eigeninitiative der NütheimerInnen und SchleckheimerInnen gelobt: „An dem Straßenkreuz Kornelimünster-Lichtenbusch und Walheim-Nütheim-Schleckheim-Oberforstbach haben die Bewohner von Schleckheim und Nütheim ihre Kapelle. Sie ist mit Recht zum Mittelpunkt der beiden Ortschaften geworden, nicht so sehr wegen ihrer Lage als vielmehr deshalb, weil die Einwohner dieser beiden Ortsteile […] sich diese „ihre Kapelle“, die im Volksmund auch immer „Kapellche“ genannt wird, in Wirklichkeit aber schon Kirche genannt werden kann, aus eigenen Mitteln geschaffen haben.“
Zu den Einträgen der Chronik, welche rechts mit Pfeil nach unten gekennzeichnet sind, können Sie ausführlichere Informationen erhalten, indem Sie auf den Pfeil klicken. Bilder in den ausführlicheren Darstellungen können Sie durch anklicken weiter vergrößern. Die vielen Einträge der Chronik sind zur besseren Übersichtlichkeit mithilfe der links angefügten Symbole kategorisiert. Die Bedeutungen der einzelnen Symbole sind nachfolgend aufgelistet.
Die Schriftrolle steht allgemein für die Geschichte und Geschichten rund um die Kapelle Allerheiligste Dreifaltigkeit in Schleckheim.
Das Kapellensymbol steht für die baulichen Veränderungen der Schleckheimer Kapelle über die Jahrhunderte hinweg.
Die Bibel steht symbolisch für alle Aspekte, die die innere Ausstattung der Kapelle betreffen.
Das Kalendersymbol markiert wichtige Daten und Ereignisse in der und um die Schleckheimer Kapelle.
Über 1000 Jahre beherrschte die Reichsabtei Kornelimünster das Gebiet der heutigen Orte Nütheim und Schleckheim. Sie gehörten in abteilicher Zeit zum Pfarrsprengel von St. Stephan, der Bergkirche von Kornelimünster, in Übereinstimmung mit dem Gerichtsbezirk der Reichsabtei. An einer römischen Hauptstraße, die von Köln über Kornelimünster bis nach Rom führte, lag die Ortschaft Notum. Seit der damaligen Zeit wurde das Dorf mit wechselnden Namen bezeichnet, wie Nothem (1336), Nüthem (1597), Nöthem, Notthum (17. Jh.) und Nütten (1751). Aus dieser Ansiedlung entstand das heutige Nütheim, das durch günstige Bodenverhältnisse bis heute landwirtschaftlich geprägt war und ist. 1382 noch als Slecheim erwähnt, wurden für das Nachbardorf seitdem die Namen Slechem (1392), Schleckem (17. Jh.) und Schleckheim (seit 1751) verwendet. Der Ursprung der bis heute bestehenden Ansiedlung liegt in einem Bauernhof an der heutigen Schleckheimer Straße. Der Überlieferung nach wurde er im 17. Jahrhundert von hugenottischen Vertriebenen aus Luxemburg auf dem Gebiet der damaligen Reichsabtei gegründet. Aus anderer Quelle stammt die Information, dass er bereits wesentlich älter sei: Ende des 14. Jahrhunderts wurde der Hof durch den Ritter Dryes van me Rade (aus der bis heute bestehenden Adelsfamilie von Merode) an das Kapitel zu Kornelimünster verkauft. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden zunächst mehrere umliegende Grundstücke, dann der Hof selbst an die Familien Quyryns und Bart/Bartz in Erbpacht gegeben. Von letztgenannter Familie, die den Hof mindestens 150 Jahre lang bewirtschaftet hat, stammt die Bezeichnung Bartshof, unter der der Hof zunächst bekannt war. Auf den folgenden Bildern sind die Front des Hofs sowie das eingebaute Wappen in größerer Aufnahme dargestellt.
Nachdem die ersten Siedelnden das Land urbar gemacht hatten, wurde ihr Hof 1797 als Zehnthof der Reichsabtei eingetragen. Dies wurde durch einen Schlussstein mit eingraviertem Corneliushorn kenntlich gemacht.
Um die Gebäude des Hornhofs siedeln sich im 17. bis 20. Jh. weitere Höfe, meist Winkelhöfe aus heimischem Bruchstein, an. Beide Ortschaften – Nütheim und Schleckheim – gehörten zur Gemeinde Walheim, bis sie 1972 zur Stadt Aachen eingemeindet wurden.
In einem Sterbebuch aus dem 17. Jahrhundert ist zu lesen: „Anno 1646 ist ein new Kapellegen auf der Kohheyden gebawet und dass alde abgebrochen, wie auch allda dieses in einen Stein gehauwet zu sehen ist.“ Das Baujahr ist heute noch vom Chronogrammstein abzulesen, der sich über dem Haupteingang befindet. Seine lateinische Inschrift lautet: „VnVs trInVsqVe DoMInVs. IpsI LaVs VIrtVs gLorIa“ – zu Deutsch: „Einig und dreifaltig ist der Herr, ihm sei Lob, Ruhm und Ehre.“ Die hervorgehobenen Buchstaben ergeben als römische Zahlen zusammengenommen das Jahr 1646. Der unten dargestellte Grundriss ermöglicht, die Gestalt der Kapelle ab 1646 mit den späteren Zuständen zu vergleichen.
27. Mai 1934: Die umgebaute Kapelle wird am Dreifaltigkeitssonntag geweiht.
1939 bis 1944: Für im 2. Weltkrieg gefallene Gemeindemitglieder werden insgesamt 10 Sterbegottesdienste abgehalten.
während der amerikanischen Besatzung: Ein amerikanischer Feldgeistlicher hält täglich eine heilige Messe in der Kapelle.
ab 1. August 1946: In der Kapelle werden täglich eine Messe und an Sonntagen zusätzlich noch eine Nachmittagsandacht gefeiert.
Weihnachten 1948: Zum ersten Mal wird in der Schleckheimer Kapelle Weihnachten mit eine festlichen Christmette gefeiert.
Die schadhaft gewordene Kapellenglocke wird abgebaut. Durch ein Mitglied des damaligen Kapellenvorstands wird über Kontakte zu einem Kloster eine Glocke als Leihgabe beschafft. Sie wird dem Kloster nach einigen Jahren zurückgegeben, als die Schleckheimer Kapelle eine neue eigene Glocke erhält.
23. März 1952: Die (damals) neue Orgel wird eingeweiht. Sie ersetzte das abgediente Harmonium, das der Volksschule geschenkt wurde.
März 1955: Das berühmte Madonnenbild von Fatima/Portugal wird in Schleckheim ausgestellt und angebetet.
Herbst 1955: An der rechten Ecke zwischen Längs- und Querschiff wird ein neuer Predigtstuhl aufgebaut.
Nach der Liturgiereform wird der Kapelleninnenraum umgebaut: Im Chorschiff wird der Altar vorgerückt, der Tabernakel an der Rückwand unter dem Retabel eingelassen, die Kommunionbank wird entfernt. Zur gleichen Zeit werden zwei Seitenaltäre entfernt und zwei Konsolen zur Aufnahme der Muttergottes- und der Josefsstatue angebracht. Außerdem erhielt die Kapelle einen neuen Anstrich.
November 1973: Eine elektronische Farfisa-Orgel wird als neues Instrument der Kapelle beschafft und im November 1973 eingeweiht.
Im Juni des vorherigen Jahres begonnene Renovierungsarbeiten werden abgeschlossen, im Rahmen derer die Kapelle weitestgehend ihre heute bestehende Form erhält. Der Altar steht nun im Zentrum des Raums. Zum im Zuge der Sanierung durch das Bischöfliche Generalvikariat geplanten Abriss der Empore kommt es nicht: Die Menschen von Nütheim und Schleckheim setzten unter anderem mit einer Unterschriftensammlung ihren Erhalt durch.
Nach dem Weggang Pfarrer Josef Hirschs hat die Gemeinde von Nütheim und Schleckheim keinen eigenen Pfarrer mehr. Es folgt eine kontinuierliche Reduzierung des Gottesdienstangebots. Bis heute wird die Kapelle aber durch engagierte NütheimerInnen und SchleckheimerInnen lebendig gehalten.
Das Couven-Museum in Aachen wird auf das Retabel der Schleckheimer Kapelle aufmerksam. Anhand des Baldachins, der durch ein Kirchenvorstandsmitglied auf dem Speicher der Sakristei verwahrt wurde, wird es als Brüsseler Retabel aus den 1470er-Jahren identifiziert. Die Anfang der 1990er-Jahre aufgebrachte Bemalung überdeckt die historisch wertvolle Originalsubstanz des Kunstwerks. Das Retabel wird zur Untersuchung und Restauration zur Werkstatt für Denkmalpflege des LVR transportiert. Dort wird festgestellt, dass im Laufe der Jahrhunderte mehrere Übermalungen stattgefunden haben. Die Restaurierung wird 2014 durchgeführt. Das in den Ursprungszustand zurückversetzte Retabel wird im Frühjahr 2015 in die Schleckheimer Kapelle zurückgebracht. Einen bedeutenden Teil der Kosten finanzieren die Menschen aus Nütheim und Schleckheim durch Spenden.
Bis heute können beim Kirchenvorstand Schleckheim Patenschaften für einzelne Retabelfiguren erworben werden. Die hierfür geleisteten Spenden kommen dem Erhalt des Retabels und der gesamten Kapelle zugute, weshalb der Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V. Sie gerne auf diese Möglichkeit aufmerksam machen möchte. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.
Der Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V. wird zum Erhalt und zur Gestaltung der Kapelle als Dorfmittelpunkt und Ort der Begegnung gegründet.
Die Interessengemeinschaft der Ortsvereine, in der auch der Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V. Mitglied ist, beschafft einen Überseecontainer. Dieser wird mit einem neuen Anstrich und dem Einbau von Regalen zu einem neuen Materiallager. Er wird auf der Bodenplatte des Glockenturms am Dorfplatz aufgestellt.
Die kunstvollen Kirchenfenster in den Seitenschiffen der Schleckheimer Kapelle zeigen links die Heilige Familie und rechts die für die Kapelle namensgebende Allerheiligste Dreifaltigkeit. Durch einen Fachbetrieb wurden die Fenster im Herbst 2022 ausgebaut. Glas und Rahmen wurden getrennt voneinander instandgesetzt. Nach einer aufwändigen Restaurierung erfolgte der Wiedereinbau der restaurierten Fenster einige Wochen später. Zu bedeutenden Teilen wurden die Kosten für die Arbeiten durch Spenden der Menschen aus Nütheim und Schleckheim getragen.
Das Taufbecken der Schleckheimer Kapelle stand über Jahre am Haupteingang der Kapelle. Im Sommer 2023 wurden die Bänke des rechten Seitenschiffs durch Stühle ersetzt. Ohne Sitzplätze zu verlieren wurde so Platz geschaffen, um das Taufbecken ins rechte Seitenschiff zu stellen. Dies geschah auf Initiative von einigen Gemeindemitgliedern. Nun hat das Taufbecken seinen neuen Platz vor dem Retabel und direkt neben der Altarinsel. Das Sakrament der Taufe ist ein zentrales Element des christlichen Glaubens. Dementsprechend zentral ist der jetzige Ort des Taufbeckens in der Kapelle. Gerade Tauffeiern und anderen Gottesdiensten, in denen das Taufversprechen im Mittelpunkt steht, wird die neue Anordnung einen besonderen Akzent geben.
Das 375-jährige Jubiläum der Kapelle wurde aufgrund der Coronapandemie nicht im eigentlichen Jubiläumsjahr 2021 begangen, sondern im August 2023 nachgefeiert. In vielen Veranstaltungen, bei denen sich auch der Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V. aktiv engagierte, feierten die Menschen aus Nütheim-Schleckheim und viele weitere die Kapelle und die Gemeinschaft, deren Zentrum sie bis heute ist.
Mehr Informationen zum Kapellenfest finden Sie auf unserer Website im Archiv 2023.
Aktuelle Eindrücke unserer Kapelle finden Sie auch im Abschnitt Unsere Kapelle heute auf dieser Website.
Quellen zur Historie: Rektor Jakob Hauseux, Heinrich Kreischer, Lehrer Josef Erbel, Hans Wexler, Hermann-Josef Heinen: Chronik der Kirchengemeinde Schleckheim-Nütheim; Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V.
Kapellenverein Schleckheim 2019 e.V.
– Verein zur Förderung der Kapelle Allerheiligste Dreifaltigkeit –
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